Wenn das schwarze Gold zur Pest wird

Verliert ein Tanker auf einem Fluss große Mengen Öl, sterben Tiere und Pflanzen und eine ökologische Katastrophe droht. Um einen nachhaltigen Schaden zu minimieren, setzt das THW Ölsperren ein. Mit Hilfe der Ölsperren kann das schwarze Gold an der Wasseroberfläche gesammelt werden, eine Ausbreitung wird verhindert und das Abpumpen erleichtert.

Den Hauptteil der Ölsperre stellt die Schürze dar. Sie besteht aus flexibler Folie, die den Transport und den Aufbau der Ölsperre erleichtert. Im Einsatz ragt die Sperre als Barriere in das Wasser und fängt das Öl auf. Damit die Folie nicht auf dem Wasser treibt, wird sie mit Gewichten nach unten gezogen. Schwimmkörper am oberen Ende halten die Ölsperre an der Wasseroberfläche. Durch diese Kombination wird eine Barriere erzeugt, in der sich das Öl an der Wasseroberfläche sammelt und das Wasser unter dem Ölteppich abfließen kann. Strömungen können das Öl allerdings unter der Sperre durchziehen. Daher ist ein rasches Abpumpen notwendig.

Am Flussufer befestigen die THW-Kräfte die Ölsperre mit Verankerungen. Trifft die Strömung mit hoher Geschwindigkeit senkrecht auf die Folie, kann diese reißen. Daher nutzen die Einsatzkräfte einen Trick: Sie bringen die Sperre schräg zum Flussverlauf an. Ölsperre und Flussufer erzeugen nun einen spitzen Winkel und das umgeleitete Wasser verringert die Strömungsgeschwindigkeit; die Folie reißt weniger schnell. Des Weiteren entsteht eine Art „Sammelbecken“, in dem sich das Öl anhäuft und leichter abzuschöpfen ist. In Flussbiegungen bringen die Einsatzkräfte das Sammelbecken im Kurveninneren an, da die Strömung dort weniger stark ist.

Im Umgang mit Öl verwendet das THW spezielle Schutzanzüge und Atemschutzmasken. Auch die normalen Sicherheitshandschuhe reichen für Ölarbeiten nicht mehr aus, da längerer Kontakt mit Öl für die Gesundheit nicht unbedenklich ist. Außerdem überprüfen die Einsatzkräfte zu Beginn der Arbeit, ob eine erhöhte Brandgefahr besteht.

Bastian Hofsümmer/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg