Die Zielsetzung des Technischen Hilfswerks bei Großschadenslagen, z.B. das Jahrhunderthochwasser 2002, lautet wie folgt: auf Bundesebene sollen innerhalb von 24 Stunden insgesamt mindestens 12 000 Einsatzkräfte mobilisiert und einsatzbereit sein.
Um seine eigene Einsatzbereitschaft zur Erfüllung dieses Maßstabes zu prüfen, führt der THW Landesverband Bayern seit 2011 jedes Jahr eine Großübung unter dem Titel „Blauer Löwe“ durch.
Der erste Teil des Blauen Löwen im Herbst 2011 umfasste die Mobilisierung aller Leitungs- und Koordinierungsstäbe auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene. Dabei beschränkte sich die Übung lediglich auf den Schreibtisch – sie simulierte die Mobilisierung von einem Drittel der Helfer jedes Ortsverbandes in Bayern und deren Entsendung in ein anderes Bundesland.
Im April 2012 erlebte der Blaue Löwe mit Teil 2 seine Fortsetzung: in der Folge wurden zusätzlich zu den nochmals alarmierten haupt- und ehrenamtlichen Kräften auf Stabsebene auch sog. Bereitstellungsräume betrieben.
Zur personellen Verstärkung großflächiger Schadensgebiete sollten sich Helfer in Marsch setzen und in ad hoc aufgestellten Sammelräumen aufgenommen, verpflegt und logistisch unterstützt werden.
Bis dato waren Helfer aus den Ortsverbänden, die nicht Teil der Stäbe oder der logistischen Einheiten waren, wenig bis gar nicht in das Übungsgeschehen involviert. Dies wird sich nun beim dritten Teil des Blauen Löwen ändern.
Das Hauptaugenmerk liegt dieses Mal auf der taktischen Ebene. Bei zwei real betriebenen Großschadensszenarien in den Landkreisen Rosenheim und Wunsiedel müssen die taktischen Einheiten der beteiligten Ortsverbände ihr Können unter Beweis stellen.
Dabei werden die Schadenslagen so gestaltet, dass sich Einheiten aus ca. 55 beteiligten Ortsverbänden von Freitag, 07. Juni bis Sonntag 09. Juni durchgehend im Einsatz befinden werden.
Die Vorbereitungen hierzu laufen im Landkreis Rosenheim bereits seit Ende letzten Jahres. Hauptsächlich durch den OV Rosenheim werden die Schadenslagen vorbereitet, die Organisation des Bereitstellungsraumes obliegt den Kameraden des THW Bad Aibling.
Ferner werden sowohl Ortsverbände aus den Geschäftsführerbereichen Bad Tölz, Mühldorf und Kempten als auch hauptamtliche Kräfte aus den Geschäftsstellen und dem Landesverband unterstützend tätig werden.