Unser Ortsbeauftragter Wolfgang Plietsch ging in seiner Rede auf verschiedene Episoden der Einsätze ein: z.B. ereilte ihn am 2. Juni 2013 gegen 08:15 Uhr aus der Geschäftsstelle Mühldorf ein Anruf; man brauche Verstärkung im Berchtesgadener Land. Da jedoch zu diesem Zeitpunkt der Inn bereits über seine Ufer trat und noch nicht abgeschätzt werden konnte, wie weit sein Wasserpegel noch steigen würde, wurden wir nicht von Simbach nach BGL verlegt.
In der Retrospektive war dies eine äußerst kluge Entscheidung, denn der Inn stieg immer weiter und wurde der Innenstadt von Simbach fast zum Verhängnis.
Die Innbrücke musste mit einer Sandsackbarriere abgesperrt werden. "Gegen Mitternacht hatte Landrat Michael Fahmüller den Katastrophenalarm ausgelöst und wir bereiteten uns auf eine eventuelle Evakuierung der Gartenstraße vor." Aber zum Glück: "Der Scheitel wurde gegen Mitternacht erreicht. Die Stadt war mit einem blauen Auge davongekommen", so Plietsch.
Aber auch anderer Stelle im Freistaat war unser OV aktiv: ein Fachberater für Deichverteidigung wurde nach Landshut entsandt um die Erhöhung des Isardeichs zu überwachen, zwei Helfer leisteten mit unserem Kipper Hilfe beim Transport von Sandsäcken in Neustadt a. d. Donau, acht Helfer waren mit der Fachgruppe WP in Freilassing in einem Wohngebiet im Einsatz und der Zugtrupp einschließlich der Fachgruppe W befand sich in Deggendorf im Einsatz.
Insgesamt leisteten wir mit zehn Fahrzeugen in fünf Einsatzgebieten 1639 Einsatzstunden.
Die Kameradinnen Rebekka Lindinger (17) und Daniela Rosenberger (18) waren die jüngsten THW-Kräfte, die geehrt wurden. Das besondere: es handelte sich für die beiden hierbei um ihre ersten richtigen Einsätze. "Es war spannend, aber auch wahnsinnig stressig: wir mussten die Pegelstände messen, Sandsäcke befüllen und stapeln und die Feuerwehr unterstützen."
Wir wünschen für alle weiteren Einsätze alles Gute und gute Gesundheit.
Die trotz einer Sitzungswoche anwesende MdL Reserl Sem drückte in ihrem Grußwort den Dank des Freistaats Bayern aus. Das THW wäre "ein unbezahlbares Gut", welches der Staat zu leisten nicht in der Lage sei. Der Hochwasserschutz müsse in Zukunft weiter vorangetrieben werden, so Sem weiter.
Der stellvertretende Landrat Kurt Vallée ging in seiner Rede auf das Leid ein, welches die Menschen erfahren mussten: "Die Schäden waren riesig und sind zum Teil noch heute zu sehen. Was für Gebäude gilt, gilt aber auch für die Menschen. Das THW hat den Betroffenen gezeigt, dass sie nicht alleine gelassen werden – ein Beweis dafür, dass unsere Gesellschaft nicht so kalt ist, wie immer behauptet wird."
Der 2. Bürgermeister Thomas Klumbies folgte Vallée in seinen Ausführungen. Er wünschte uns weiterhin viel Erfolg, vor allem in unserer neuen Unterkunft, mit deren Baubeginn wohl in wenigen Wochen zu rechnen sei.
Nach der Verleihung der beiden Orden durch MdL Sem und Landrat Vallée hob unser OB Plietsch noch zwei Punkte hervor: einerseits dankte er ganz besonders allen Arbeitgebern, die die Helfer für die Dauer der Einsätze freigestellt hatten. Andererseits jedoch sprach er ein mahnendes Wort in Richtung Stadtverwaltung, die Ausarbeitung des neuen Hochwasserplans nicht auf die lange Bank zu schieben. Es müsse umgehend gehandelt werden.
Die geehrten Helfer im Überblick:
Fabian Böhr, Michael Brennhofer, Reinhold Eder, Werner Eder, Alfred Feldmeier, Theodosios Giokas, Karl-Heinz Göttl, Sabine Hartwig, Andreas Haslinger, Christian Hauswirth, Daniel Hofbauer, Manuel Hofbauer, Christian Iro, Klaus Kohout, Beatrice Lindinger, Gottfried Lindinger, Helmut Lindinger, Rebekka Lindinger, Rupert Maier, Michael Nebauer, Christian Niemöckl, Maximilian Nöhmeier, Alexander Pflanzer, Wolfgang Plietsch, Bernd Preis, Ludwig Reisinger, Daniela Rosenberger, Alfred Schacherbauer, Sergej Schander, Christian Spöckner, Andreas Tackovic, Sabrina Tackovic, Verena Thurn, Gerhard Tischlinger
